INSTITUT FÜR MOLEKULARE UND KLINISCHE IMMUNOLOGIE

Forschungsschwerpunkte

Am IMKI untersuchen wir die molekularen Mechanismen, die eine Immunantwort einleiten, erhalten und beenden. Dabei betrachten wir sowohl die schnellen Mechanismen der Entzündungsantwort (sogenanntes angeborenes Immunsystem) als auch das adaptive Immunsystem. Dessen Aktivierung nimmt - in enger Kooperation mit der angeborenen Immunantwort - längere Zeit in Anspruch und geht mit der Entwicklung eines immunologischen Gedächtnisses einher. Sowohl die fehlende als auch die überschießende Aktivierung dieser Mechanismen kann schwere und sogar lebensbedrohliche Erkrankungen hervorrufen.

Am IMKI studieren wir diese Mechanismen von der molekularen Ebene (intrazelluläre Signaltransduktion) bis hin zur Kommunikation und Interaktion von Zellen im komplexen Gewebe. Dabei führen wir zum einen Studien zur Aktivierung und Manipulation einzelner Moleküle und Immunzelltypen durch. Zum anderen erforschen wir die Rolle dieser Moleküle bei verschiedenen Erkrankungen mit Beteiligung des Immunsystems wie Allergien, Autoimmunerkrankungen, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Infektionskrankheiten und myeloproliferativen Erkrankungen.

Die Verarbeitung von Signalen innerhalb der Zellmembran und ihre Weiterleitung in den Zellkern spielen eine wichtige Rolle bei der Aktivierung von Immunzellen wie T-Zellen und B-Zellen. Wir untersuchen, wie die komplexen Signalkaskaden bei der Aktivierung verschiedener Zelltypen gesteuert werden, um eine effektive Immunantwort zu gewährleisten.

  • Funktion von YB-1 bei der T-Zellreifung, T-Zelldifferenzierung und Immunantwort (AG Bommhardt)
  • Aktivierung von Ca2+, PLCγ und JAK/STAT Signaltransduktion (AG Fischer)
  • Ionenkanal-vermittelte Signaltransduktion in T-Helferzellen und angeborenen Immunzellen sowie deren pharmakologische Modulation (AG Kahlfuss)
  • Funktion von ADAP, SKAP1/2 und Ena/VASP bei der Integrinaktivierung und der Reorganisation des Aktinzytoskeletts für die Adhäsion und Migration (AG Kliche & AG A. Reinhold)
  • Funktionen der Tyrosinkinasen Lck und Zap70 in T-Zellen (AG Simeoni)

Die molekulare Kommunikation zwischen Immunzellen, beziehungsweise Gewebs- und Immunzellen, ermöglicht verschiedenen Zelltypen ihre Funktionen zu koordinieren, sowie zusätzliche Immunzellen an den Ort der Entzündung oder Infektion zu rekrutieren. Andererseits ist diese interzelluläre Kommunikation wichtig für die Bildung des immunologischen Gedächtnisses und die Beendigung einer Immunreaktion. Wir untersuchen die Funktionsweise und Wirkung verschiedener Signalmoleküle wie Zytokine, Chemokine und Wachstumsfaktoren, die für diese Kommunikationsprozesse eine wichtige Rolle spielen.

  • Lokale und systemische Wirkung verschiedener Mastzellmediatoren (AG Dudeck)
  • Regulation der inflammatorischen Zytokin-Antwort von Granulozyten nach Adhäsion an VCAM-1/ICAM-1 (AG Fischer)
  • Direkte und indirekte interzelluläre Kommunikation zwischen Atemwegsepithelzellen und T-Zellen bei der Entstehung von chronischem Asthma (AG Kahlfuss)
  • Einfluss von T-Zellen in den Meningen auf das emotionale und kognitive Verhalten von Mäusen (AG Kliche & AG Stork (Institut für Biologie))
  • Einfluss regulatorischer Zytokine (TGF-ß1, IL-10, IL-16) und des Spurenelements Zink auf die Aktivierung, Differenzierung und Proliferation von T-Lymphozyten (AG D. Reinhold)
  • Zytokin-abhängige Regulation von T-Zellantworten durch Gewebszellen (AG Schüler)
  • Einfluss von Entzündungsmediatoren auf die Gedächtnis-T-Zellbildung (AG Schüler)
  • Charakterisierung neuer immunmodulatorischer Stoffe auf die Aktivierung, Differenzierung und Proliferation von T-Lymphozyten (AG Simeoni)

Das Immunsystem passt sich ständig an Veränderungen in der Umwelt und im Körper an, und die Zellen des Immunsystems gelangen bei Bedarf in jedes Gewebe, in dem sie benötigt werden. Wir untersuchen sowohl die Mechanismen der Einwanderung, als auch die Wechselwirkungen, welche Immunzellen untereinander und mit anderen Zellen oder Krankheitserregern eingehen.

Eine Entzündungs- oder Immunabwehrreaktion muss sowohl im zeitlichem Verlauf als auch im Ausmaß streng reguliert werden. Eine überschießende, fehlgeleitete oder nicht regulierte Reaktion des Immunsystems kann verheerende lokale oder auch systemische Folgen haben, bis hin zu Organversagen und Tod. Bei Autoimmunerkrankungen kommt es durch eine fehlerhafte Toleranzinduktion zur Reaktion der Immunzellen gegen körpereigen Zellen oder Gewebestrukturen. Bei allergischen Reaktionen dagegen reagiert das Immunsystem auf körperfremde, jedoch eigentlich harmlose, das heißt nicht-infektiöse, Substanzen, wie zum Beispiel Pollen, Farbstoffe oder Metalle.

  • Mastzellfunktionen bei allergischen Reaktionen (AG Dudeck)
  • Rolle metabolischer Schlüsselenzyme in Immunzellen in der Pathogenese des allergischen Asthmas und der atopischen Dermatitis (AG Kahlfuss)
  • Untersuchungen zu Immunzelldefekten bei Patienten mit einem Gendefekt im Fyb1 Gen (ADAP) (AG Kliche)
  • Immunzellfunktionen bei neurologischen Autoimmunkrankheiten (AG A. Reinhold)
  • Vorkommen von Autoantikörpern bei Blutspendern (AG D. Reinhold)

Das Immunsystem hat gegen unterschiedliche Pathogene spezialisierte und genau kontrollierte Verteidigungsmechanismen entwickelt, und die Art und Stärke dieser Abwehrreaktionen ist entscheidend für den Ausgang einer Infektion. Wir untersuchen, welche Immunmechanismen Pathogene am effektivsten bekämpfen, und wie diese Mechanismen kontrolliert werden. Zudem erforschen wir, wie die Kommunikation zwischen Gewebs- und Immunzellen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen beeinflusst.

  • Pulmonale Host-Pathogen-Interaktion bei der Infektion mit dem Helminth Nippostrongylus brasiliensis (AG Kahlfuss)
  • Identifikation relevanter Pathogenitätsfaktoren von Listeria monocytogenes und deren Auswirkungen auf die Immunantwort im immungesunden und immunsupprimierten Host (AG Kahlfuss)
  • Wirt-Pathogen-Interaktion in der Haut (Abt. Experimentelle Immundynamik, Müller)
  • Gewebszell- und Immunzell-Interaktionen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (AG Schüler)

Hier finden Sie eine detaillierte Übersicht der Themen, mit denen wir uns beschäftigen:

Letzte Änderung: 25.05.2023 - Ansprechpartner:

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